Ersatz fürs Erachfeld

Bülach. Für 14 Millionen Franken will die Stadt die Sportanlage Hirslen um eine Grosssporthalle ergänzen. Jetzt ist das Siegerprojekt bekannt. Das letzte Wort hat das Volk.

Voraussichtlich 2014 sollen die Bülacher über einen Kredit von 11,4 Millionen Franken befinden. So hoch schätzt die Stadt die Kosten für den Bau der neuen Grosssporthalle, die neben der Sportanlage Hirslen realisiert werden soll. Hinzu kommen geschätzte 2,6 Millionen Franken für Ergänzungen wie Umgebung und Zufahrt. Ab heute sind das Siegerprojekt und die fünf übrigen Projekte der Submission im Seminarraum der Hirslen öffentlich ausgestellt. Kommt der Baukredit an der Urne durch, sei die Realisierung der Halle 2014/2015 möglich, schreibt der Stadtrat.

Die neue Halle, die sich in drei Trainingshallen unterteilen liesse, gilt in Bülach als Ersatz für den ursprünglich geplanten Sportpark Erachfeld. Nachdem das Bundesgericht im Sommer 2012 entschieden hatte, dass Bülach die Gebiete im Erachfeld zu Unrecht umgezont hatte, war jenes Projekt vom Tisch und das Problem der fehlenden Sportinfrastruktur in der Bezirkshauptstadt war nicht gelöst. Bereits im August präsentierte Sportvorstand Jürg Hintermeister mit der Idee der Grosshalle neben der Hirslen seinen «Plan B, der nun zum Plan A wurde». Der Platzbedarf für die Hallensportvereine sei nicht nur ausgewiesen, sondern gebiete dringendes Handeln, führte Hintermeister aus.

Erachfeld wieder möglich?

Am 12. Dezember 2012 veränderten sich indessen die Vorzeichen für das bereits abgeschriebene Erachfeld-Projekt. Der Regierungsrat des Kantons hat der Richtplanänderung zugestimmt, die das Gebiet Erachfeld zur allgemeinen Erholungszone macht. Demnach wäre rein juristisch betrachtet ein neuer Anlauf für einen Erachfeld-Sportpark möglich.

Daraus ergibt sich die Frage, ob sich die Stadt mit einem Ja zur Hirslen-Variante nicht die Chance auf einen regionalen Sportpark vergibt. Jürg Hintermeister verweist in seiner Antwort auf die Dringlichkeit des Raumbedarfs: «Wir kümmern uns um das jetzt Realisierbare. Die Platzsituation für die Sportvereine ist derart prekär, dass ein Projekt, das einen Zeithorizont von mindestens fünf Jahren hätte, ganz einfach nicht mehr drinliegt.»

Quelle: Florian Schaer, ZU-Online